Als Volontärin in Kisumu wurde ich unglaublich warmherzig in die Make Me Smile Kenya-Community aufgenommen. Durch die Möglichkeit direkt am Office-Komplex zu wohnen, hatte ich meine Ansprechpersonen immer vor der Haustüre, die mich in alltäglichen Fragen wie Einkaufsmöglichkeiten, dem Waschen von Kleidung oder Loswerden von Insekten geduldig unterstützt haben. Mit Paul, dem Freiwilligenkoordinator, verbrachte ich die meiste Zeit. Ich durfte mit auf seinem Motorrad über die abenteuerlichen Straßen brausen und er zeigte mir sämtliche Projekte, die Make Me Smile Kenya in Kisumu County durchführt.
Die Mitarbeitenden der Projekte nahmen mich in ihren Alltag mit, sei es in die örtlichen Schulen und Kindergärten, das Ausbildungszentrum für junge Frauen, die nachhaltige Farm-Arbeit einer Jugendgruppe oder das umfassende Gesundheitszentrum. Nach dem Kennenlernen der verschiedenen Bereiche betreute ich im Projekt des Safe Park Kinder der Region, die großteils keine Schule besuchen und keinen bestimmten Ort haben, an denen sie ohne Verantwortung Kind sein dürfen. An einem dieser Tage schrieb ich in mein Tagebuch:
Es war einer dieser magischen Momente, die man nicht mehr vergisst. Da sitze ich Wiener-Mädl irgendwo im tiefsten Kenia auf einer Steinstufe in der schönsten Natur und erzähle einer Gruppe Kinder, deren Sprache ich nicht mal im Ansatz spreche (ein Mitarbeiter hat für mich übersetzt), ein Märchen. Unfassbar. Die Kinder haben mir nachher noch beim Abwasch geholfen, sie sind so lieb. Viele von ihnen sind so stark, weil sie müssen. Ich würde sie gerne alle umarmen.
Meine Begeisterung und mein Respekt für Menschen und die Ressourcen, die sie in sich tragen, ist während meiner Zeit in Kisumu massiv gewachsen. Ich durfte noch nie eine so wertvolle, allumfassend bildende, unfassbar beeindruckende Erfahrung machen, wie in meinem Volontariat bei Make Me Smile Kenya.