Unser Projekt ist inspiriert vom Wunsch nach…
Familien, die ihren Kindern eigenständig eine aussichtsreiche Kindheit bieten, ohne auf Spenden angewiesen zu sein,
Frauen und Mädchen, die ihre Zukunft selbstbestimmt und frei von Stigmatisierung gestalten und
Kindern, die von Geburt an gesund aufwachsen und Gleichberechtigung bereits in der Schule lernen.
Eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen geht mit Verantwortung und Selbstreflexion einher. Unser Team kämpft jeden Tag für Gleichberechtigung, stellt veraltete Rollenbilder in Frage und eröffnet den Zugang zu Verhütungsmitteln und reproduktiven Gesundheitsleistungen. Wir bringen unterschiedlichste Meinungen an einen Tisch und schaffen eine Veränderung, die im Dorf beginnt und sich bis in die Politik ziehen wird.

Ziel 1:

Schlüsselpersonen im Gesundheits- und Bildungssystem für reproduktive Rechte gewinnen

KrankenpflergerInnen und LehrerInnen haben einen großen Einfluss auf die Akzeptanz von und den Zugang zu reproduktiven Gesundheitsleistungen. Wir veranstalten regelmäßige Trainings, um deren Wissen zu verbessern und die Wichtigkeit des Themas zu unterstreichen. KrankenpflegerInnen sollen PatientInnen umfassend beraten können. Mit der Betonung der Bedeutsamkeit von Familienplanung für die Entwicklung ihrer Gemeinden hoffen wir, dass Behandlungen kostenfrei und ohne Stigmatisierung durchgeführt werden.
Um mit kursierenden Mythen aufzuräumen beziehen wir LehrerInnen mit ein, die wichtige Themen wie Verhütung, Menstruation und Gleichstellung in ihren Unterricht integrieren. Jede der 27 Schulen in unserer Projektregion hat eine/n VertrauenslehrerIn, an den/die sich Jugendliche bei Fragen wenden können.
Bildung

Ziel 2:

Familienplanung ist ein Menschenrecht – Wir schließen Wissenslücken in der Bevölkerung

Mit Wissen kommt Veränderung. Angetrieben von diesem Gedanken ist unser Team jeden Tag in den Projektregionen unterwegs. Wir regen Familien zum Nachdenken an, ob sie die Bedürfnisse eines weiteren Kindes erfüllen können und setzen uns für Gechlechtergleichstellung und die freie Entscheidung zu Verhüten ein. Unsere verschiedenen Teams sind speziell auf die Beratung von Jugendlichen, Erwachsenen, Familien und Männern ausgebildet. Sie sind selbst Teil der Gemeinde und können dank des bestehenden Vertrauens auch kulturell schwierige Themen ansprechen.
DorfvorsteherInnen und religiöse FüherInnen beeinflussen die Meinung ihrer Gemeinde immens. Deshalb organisieren wir regelmäßige Diskussionsforen und eröffnen einen Dialog. Auch wenn die Meinungen häufig weit auseinader liegen, können wir immer mehr MeinungsführerInnen als MultiplikatorInnen unserer Botschaft gewinnen.
Wissen muss nicht langweilig sein. Mit Theateraufführungen in Schulen und an Markttagen in Gemeinden vermittelt ein Schauspieler-Ensemble Informationen zu reproduktiven Rechten und Geschlechtergleichstellung spannend, unterhaltsam und einprägend. Unsere Radioshows mit eigens komponiertem Soundtrack informieren landesweit und die Anruferhotline ist stets gut ausgelastet.

Ziel 3:

Wir geben Menschen Zugang zum Gesundheitssystem

Eigentlich sollten reproduktive Leistungen, wie Versorgung mit Verhütungsmitteln und Schwangerenfürsorge in den Gesundheitszentren gratis sein. Da das Gesundheitsbudget in Kenia stets unterfinanziert ist und es zu wenig ausgebildetes Gesundheitspersonal gibt, bleibt jedoch vielen der Zugang erschwert oder gar verwehrt. Dagegen hilft unser Team in fünf Gesundheitszentren, wo nach ausführlicher Beratung die passende Verhütungsmethode gewählt und in Anspruch genommen werden kann.
Wegen der Stigmatisierung gehen Jugendliche ungern in Gesundheitszentren, wenn es um Verhütungsmittel und Geschlechtskrankheiten geht. In unseren beiden Youth Friendy Centres haben wir einen Ort geschaffen, an dem junge Menschen von KrankenpflegerInnen anonym über Sexualität, Verhütung und Geschlechtskrankheiten beraten werden.
Auch Behandlungen und Verhütungsmittel erhalten die Jugendlichen hier kostenlos.
Youth Friendly Centre

Neu ab 2020:

Förderung der politischen Aufmerksamkeit für reproduktive Rechte

Wir arbeiten hin auf eine langfristige und nachhaltige Verbesserung und engagieren uns deshalb auch politisch. Mittels BürgerInnenbeteiligung wollen wir Druck auf die Politik ausüben und so eine Verbesserung des staatlichen Einsatzes für reproduktive Rechte schaffen.
Wir schulen Aktionsgruppen bestehend aus Gemeindemitgliedern, bringen sie mit LokalpolitikerInnen zusammen und verfassen gemeinsam ein Positionspapier mit unseren Forderungen. Im nächsten Schritt führen wir eine Studie und eine Unterschriften-Kampagne durch, die den aktuellen Stand reproduktiver Rechte in der Region zeigt und geben dem Positionspapier damit die notwendige Relevanz. In einer Konferenz präsentieren wir die Ergebnisse und geben den Aktionsgruppen die notwendige Bühne, um ihre Forderungen vor lokalen PolitikerInnen und EntscheidungsträgerInnen zu präsentieren und diese mit ihnen diskutieren zu können.
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Lifebook for Youth

Mit 100 Euro können fünf Frauen ein Jahr lang verhüten und selbstbestimmt über ihren Körper und ihre Zukunft entscheiden

Bitte helfen Sie uns, Menschen die Möglichkeit zu geben, Familienplanung zu praktizieren. Häufig mangelt es nicht am Willen zu verhüten, sondern schlicht am Einkommen, das gerade so für die Grundversorgung der Familie ausreicht. Nur 20 Euro können die Verhütung für ein ganzes Jahr für eine Person ermöglichen. Ein Betrag, der für die meisten von uns hierzulande nicht viel ist, der aber einen riesigen Einfluss auf das gesamte Leben einer Familie sowie die zukünftigen Generationen in Kenia haben kann.

reproduktive Gesundheit Kenia
Das Projekt wird von der österreichischen Agentur für Entwicklungszusammenarbeit und dem Land Niederösterreich kofinanziert.