Mein Aufenthalt als Volontär in Kisumu
Zeitpunkt: Sommer 2014
Dauer: 6 Wochen
Von Paul Reisner

Ich war als Volontär für Make Me Smile Kenya gemeinsam mit meiner Schwester Judith und ihrem Freund Bernhard im Sommer 2014 in Kisumu. Bereits auf dem Weg vom Flugplatz zu unserem Quartier wurde mir klar, dass sich hier eine andere Welt für uns erschließen sollte.
Die Stadt Kisumu und das dortige Umfeld bieten viele interessante Schauplätze. Besonders als Mzungu (=weißer Mensch) fällt man hier auf. Der kenianische Winter war sehr warm und wir erlebten mächtige Regenschauer, die dort im August üblich sind.
Das Leben der Menschen ist einfacher als bei uns, die Straßen waren übersät von Passanten und wild herumfahrenden Bussen (<-Matatu). Die Leute sind deutlich freundlicher als bei uns und ein Großteil der Bevölkerung ist sehr gläubig.
Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase machten wir uns bereits ans Werk um bei verschiedenen Projekten mitzuhelfen. Es gab viele Tage, an denen wir erst in der Früh erfuhren, was heute für uns auf dem Plan stand. Abwechslung war also ein Teil unseres Alltags.
Wir führten viele Interviews mit den Familien, die von Make Me Smile unterstützt wurden und erhielten Einblicke in ihr Leben. Wir durften selbst Hand anlegen in der Verarbeitung der gesammelten Informationen und waren somit auch im Office tätig.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir gemeinsam mit ein paar Leuten vom Land ein Haus gebaut haben. Das war eine besonders interessante Erfahrung.
Die Kinder sind natürlich ein Herzstück unserer Arbeit gewesen. Neben den regulären Projekten der NGO fanden jede Woche sogenannte Children’s Clubs statt, bei denen sich viele Kinder für Freizeitaktivitäten trafen. Als angehender Kindergartenpädagoge ließ ich mir keine Chance entgehen, um hier Erfahrungen zu sammeln und die Kinder dabei zu erleben, wie sie mit meinen Musikinstrumenten experimentieren.
Es gibt sehr viele Dinge, von denen ich berichten könnte. Um mich in keinen Details zu verlieren, möchte ich nur noch sagen, dass mein Weltbild sich etwas durch diesen Aufenthalt verändert hat. Dinge, die für uns selbstverständlich scheinen, existieren hier gar nicht und so manches Detail macht diesen Fleck auf unserer Welt zu einem ganz besonderen Schauplatz.
Wir wären alle drei am liebsten etwas länger in Kisumu geblieben.
Nili furahia kvishi Kenya! (Ich habe meinen Aufenthalt in Kenya genossen!)
Paul